WILLKOMMEN!

 

Ich bin Jan Hochbruck. Ich bin Art Director und Grafiker, nach vielen Jahren in Kommunikation und Webdesign arbeite ich heute im LVR-Archäologischen Park Xanten.

 

Weil jetzt wahrscheinlich ein paar Leute mehr über “Wilhelm” lesen wollen, habe ich hier seine Seite bei Zwerchfell verlinkt und meine Comics-Seite in der Navigation wieder sichtbar gemacht.

 

https://zwerchfellverlag.de/neu-im-oktober-wilhelm-und-die-gluckseligen-inseln/

 

Eins ist klar: Einen Menschen wie Wilhelm Heinse kann man nicht in brave Rahmenkästchen packen, zumindest nicht ständig. Zu gern hat er Formate gesprengt, Konventionen missachtet, das Gegenteil des “das macht man so” gemacht, als dass sich seine Geschichten in Tim-und-Struppig klarer Linie erzählen ließen. Der Comic konnte auch nicht eine einzige zusammenhängende Story werden. Die Episoden dieses Bandes sind kurz, wüst und nicht immer klar; sie spielen sich zum Großteil in seiner Phantasie ab - und selbst diese Träume von den “glückseligen Inseln” sind Teil eines größeren Traums, den er selber nur ahnt und zu Lebzeiten nicht berührt. 

 

In seinem Lebenslauf kommen viele berühmte Namen seiner Zeit vor, alle haben sie seinen Weg gekreuzt - Wieland und Gleim, Maler Müller und die Brüder Jacobi; den Weimarer “Musenhof”, in Mainz trifft er Forster, Huber, Goethe und den jungen Alexander von Humboldt, langfristig begleiten ihn sein Freund Thomas Sömmering, seine Dienstherren v. Erthal und Dalberg, kurz und intensiv ist der Kontakt mit Hölderlin und Susette Gontard. Er selbst taucht in den Biografien dieser Personen selten und oft nur als Randnotiz auf. Dieses Nicht-im-Zentrum-stehen war ihm zu Lebzeiten wohl schmerzlich bewusst. Auch in den Episoden dieses Comics findet die “eigentliche Geschichte” - Aufklärung, Revolution, literarischer Olymp, irdische Liebe - woanders statt und er hat keinen Anteil daran. Manchem verweigert er sich sogar! Aber er hat seine Phantasie, seine Muse.

 

Die ist nicht immer hilfreich, nicht immer klug, aber “sein eigen” wie sonst nichts. Bilder seiner Zeit prägen die Episoden - jedem Kapitel ist eines vorangestellt, dessen Farbwelt das Kapitel prägt - nur seine Muse bleibt kontinuierlich golden, selbst als sein Tod alle Farben weg nimmt. Nach seinem Tod geht die Geschichte glatt zwei Kapitel weiter: so wenig Heinse zu Lebzeiten in die Welt passte, so sehr wird er danach vermisst. 

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